Premiere

Irgendwann im Leben kommt der Moment, so ungefähr nach dem 37. Steak Tatar, das man sich in einem Restaurant bestellt hat. Irgenwann kommt der Moment, wo man sich sagt: “How hard can it be?” Sowas muss doch mit vernünftigem Aufwand selber zu bewerkstelligen sein.

Ich habe mich für mein erstes Mal am grossen Meister orientiert, natürlich mit grosszügigen Änderungen. Die Improvisation ist ja irgendwie der tiefere Sinn des Kochens.

Für vier Personen habe ich beim Metzger 500 g feinster lokal gewachsener Bio-Rindshuft erstanden. Wo, wenn nicht bei diesem Gericht, spielt die Fleischqualität eine wichtigere Rolle? Das Fleisch habe ich zunächst gewürfelt und mit wenig Zucker und Salz, einem Schuss Teriyaki-Sauce und ein paar Tropfen Tabasco vermischt und eine halbe Stunde im Kühlschrank mariniert.

Danach kam die Feinmechanik: ein paar Oliven, eine Essiggurke, eine Frühlingszwiebel, drei entkernte Cherry-Tomaten, einen Bund Petersilie und ordentlich Schnittlauch fein würfeln und hacken. Zusammen mit zwei frischen Eidottern, 2 KL Dijonsenf (den mir meine Liebste direkt importiert hat), einem Schluck Metaxa und 2 EL Olivenöl gut mischen.

Das Fleisch dann portionenweise mit dem ganz grossen Messer fein hacken. Und komm mir niemand mit dem Fleischwolf angerannt: Geht gar nicht! Alles zusammengemischt und mit Pfeffer und Salz präzis abgeschmeckt auf dem Teller angerichtet:

rohe Fleischeslust

Zur Sommer-Garnitur mit den scharf marinierten Radieschen bin ich hier inspiriert worden. Übrigens eine der besten Adressen in der Stadt für Tatar und andere Köstlichkeiten.

Ein Kommentar

  1. Susanne sagt:

    Höchste Zeit, hier wieder etwas von deinen Kochkünsten zu lesen. Ab jetzt bitte wieder etwas häufiger :-)
    Stelle mich als Versuchskaninchen zur Verfügung, sollte das Tatar noch Verbesserungspotential haben.

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