mit Kopf und Herz

Was flattert denn da heute Lustiges in meinen Briefkasten:

Schock vor dem Zmittag

Auf nüchternen Magen heftig, so ein fünfstelliger Einzahlungsschein. Zweimal durchatmen. Nein, bei der ursprünglichen Gläubigerin Cembra Money Bank war ich meiner Lebtags noch nie Kunde, ich nehme nie Kredite auf, also alles im grünen Bereich. Aber ignorieren will man den Mist ja auch nicht: Auch eine ungerechtfertigte Betreibung macht sich schlecht im Bonitäts-Lebenslauf. Also flugs das Inkasso-Unternehmen gegoogelt, scheint sauber zu sein, nicht auf der Liste der üblichen luschen Verdächtigen wie Irrtum Justitia und Konsorten.

Dann also denen mal blumig per Mail (erste Eskalationsstufe und kostenlos) widersprochen. Ohne schriftlichen Beleg über meine angebliche Geschäftstätigkeit mit der Cembra und die daraus resultierenden Schulden gibts nicht mal ein müdes Lachen von mir. Schriftlich kann man ja gut fauchen, auch wenn einem nicht danach ist.

Später dann die Idee, schnell beim Kreditinstitut selber telefonisch nachzufragen, ist sogar ne 0800er-Nummer, yeah! Nach internem Durchverbinden von Luzern nach Zürich dann die Entwarnung: Das war eine Verwechslung, auf Wiederhören. Scheint bei denen business as usual zu sein, kein «tut uns leid», nix. Wie um Himmels Willen kommen die dann an meine Daten? Wie kann ich überhaupt mit jemandem verwechselt werden, die kennen mich doch überhaupt nicht. Zurück bleibt ein komisches Gefühl und die Gewissheit, niemals, und schon gar nicht bei dieser Bude, je einen Kredit beantragen zu wollen.

Update 12. März: Unsereiner bleibt ja kritisch von wegen Betreibung und Lebenslauf und so. Drum wollte ich die Sache nicht ruhen lassen, ehe ich von mindestens einer der beteiligten Stellen eine schriftliche Bestätigung über die Einstellung der Geschichte erhielte. Ihr glaubt nicht, wie schwierig das ist: Die Cembra hat sich trotz mehrfacher Aufforderung einfach gar nicht mehr gemeldet. Die Inkasso-Bude (die EOS Schweiz AG, damit das hier auch noch vermerkt sei) habe ich telefonisch überhaupt nicht erreicht. Im Wochentakt habe ich sie mit ziemlich freundlichen Mails darauf hingewiesen, dass wir miteinander noch eine Rechnung offen haben. Erst die ziemlich unfreundliche Mail von dieser Woche (und an alle möglichen Mail-Adressen der EOS, derer ich im Internet habhaft werden konnte) veranlasste immerhin den Schnupperstift am Dienstag zu einer netten Antwort:

Sehr geehrter Herr Büchler

Gerne bestätigen wir Ihnen die Annullation betreffend Ihrem Fall.

Freundliche Grüsse
X.X.
Lernender

With head and heart in finance

Ob das im Ernstfall gelten würde? Glaubten die EOS-Leute wohl selber nicht, denn tags darauf erreichte mich die nächste Bestätigung:

Sehr geehrter Herr Büchler

Besten Dank für Ihre E-Mail.

Gerne bestätigen wir Ihnen, den Fall abgeschlossen zu haben.
Gerne können Sie die Angelegenheit als erledigt betrachten.

Besten Dank im Voraus für die Kenntnisnahme.

Freundliche Grüsse

Frau Y. Y
Collect

With head and heart in finance

Was mir halt eigentlich immer noch fehlt: «Entschuldigen Sie, dass wir Ihnen einfach aufs Geratewohl eine Rechnung über 20’000 Franken zugeschickt haben, in der Hoffnung, der Fehler würde nicht auffallen und Sie würden schnell bezahlen.» Aber vielleicht bin ich einfach ein zu kleinlicher Mensch.

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