für Fans

Ich erwarte nicht, damit einen Fenchelhasser zu bekehren, dazu schmeckt dieser Salat viel zu stark nach der betörenden Knolle. Für Liebhaber ist es eine fantastische Mahlzeit (oder ein Begleiter zu einer solchen) mit einer pikanten und erstaunlichen Note.

Der Fenchel wird in 3-4 mm dicke Scheiben gehobelt und mit extrascharfem Chili-Olivenöl, Salz und Pfeffer gemischt und auf einem Backblech verlegt. Dieses kommt eine Weile lang in den 220 °C heissen Ofen, bis das Gemüse etwas Farbe annimmt und nicht mehr von roher Konsistenz ist. Dauert bei meinem elenden Gasbackofen etwa 20 Minuten.

Genügend Zeit also, eine feine Sauce zu produzieren: Je ein Schuss vom allerfeinsten Olivenöl im Haushalt und von einem mit Limette aromatisierten Öl (gibts im assortierten Fachhandel). Etwas Zitronensaft, ein halber Kaffeelöffel pastöse Hühnerbouillon. Und zwei Bundzwiebeln, superfein geschnitten. Alles gut verrühren – dauert ein bisschen, bis sich die Bouillon mit dem Rest zu vermischen getraut – und etwas einwirken lassen. Für den Farbtupfer eine Tomate feingeschnitten daruntermischen.

Den fertig gerösteten Fenchel auf dem Blech einmal gut umrühren und in die Sauce gleiten lassen. Genuss garantiert!

Saisonschluss

Long time no see. War viel los hier. Und fast zwei Monate nach dem Saisonstart war gestern (!) der Saisonschluss fällig:

Mitte Juni und mit 30 °C im Flachland wird man schon mal schräg angeschaut, wenn man mit Skiausrüstung unterwegs ist. Auf dem Klausenpass und dem 1200 Meter höher gelegenen Clariden hingegen ist man noch in bester Gesellschaft und längst nicht der einzige Wintersportler. Die meisten von denen hatten zwar ordentlichen Vorsprung, sich aber bestimmt nicht nach vorabendlicher Party bis nachts um zwei noch knappe drei Stunden Schlaf gegönnt. Jaaa, schlechtes Timing! Die fantastische Aussicht – insbesondere auf den seltsamen Hochnebel unterhalb 2000 m – und der für die Jahreszeit ungewöhnlich tolle Schnee haben uns die schweren Beine relativ schnell vergessen lassen.

Eine wunderschöne Tour. Und wann im Winter kann man schon so tolle Bilder produzieren:

Jetzt kommen die langen Bretter in den Service und dann für ein paar Monate in den kurzen Sommerschlaf. Bike ahoi!

die Saison läuft

Eigentlich habe ich mit der kalten Jahreszeit noch lange nicht abgeschlossen – wieso auch, wenn auf dem Titlis immer noch über 6 Meter Schnee liegen! –, da überschneiden sich plötzlich vehement Winter- und Sommersportarten. Das Bike ruft, der erste Pass (na ja, Ächerli, 1458 m.ü.M.) ist bereits überquert.

Das Motto für die warme Jahreszeit habe ich heute immerhin bereits im Web gefunden:

Mountainbiken ist, wenn man mit den wesentlichen Körperteilen ins Ziel kommt
und jene Fahrradteile mitbringt, die zu teuer sind, um sie im Wald liegen zu lassen.

Passt.

svp fail

Irgendwie nur logisch, dass die Partei mit dem Sünneli dagegen ist, dass die Polizei Bussen verteilt. Zumindest heute Nachmittag vor dem Luzerner Theater:

Dass der gelbe Strich eigentlich absolutes Halteverbot meint (und das Auto NB parkiert ist, also niemand drin gesessen hat), scheint die selbsternannten Hüter über Recht und Ordnung wenig zu interessieren. Und ja: Die Karre ist auf die Firma des werbenden Kandidaten zugelassen.
Vielleicht muss man den Satz aus der SVP-Stadtrats-Wahlzeitung «Die Politiker müssen endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und alles tun um Bürger zu schützen und Gesetze konsequent umzusetzen. (sic)» ganz einfach neu interpretieren?

es grünt

Das Wochenende zwar in den Alpen im tiefen Schnee verbracht (und dabei unter anderem die wunderbare Steinberg-Variante gezeigt bekommen, besten Dank auch dafür!) – umso mehr war dann zum Ausklang im frühlingshaften Luzern etwas Saisongerechtes angebracht.

Einmal mehr sollte es ein Strudel mit einem feinen frischen Dinkelteig werden. Diesmal gefüllt mit Broccoli, Zwiebeln, Knoblauch und kross gebratenen Bratwurstschnitzen. Ein Schuss Crème Fraîche vermengt mit Bratensaucenpulver sorgte für leichte Bindung. Haufenweise geriebener Pecorino und geschnittener Schnittlauch obendrauf, zugeklappt und gebacken.

Dazu ein Glas aus dem Saffergarten im Luzerner Seetal, und die Woche darf beginnen!

wählerisch

Gefunden in der Sonntagszeitung. Die sehr frische 50-Jährige hat ja extrem konkrete Wünsche für die traurige Zweisamkeit!

Aussichten

(Klick fürs Grossbild zeigt die Misere noch eindrücklicher…)
Man darf dreimal raten, für welche zwei Tage seit Monaten Outdooraktivitäten geplant sind. Karma, anyone?

Hausarrest

Ich bin länger je mehr angetan vom simplen Konzept unserer Post: Kann ein Brief oder Paket nicht zugestellt werden, weil ich für die erlösende Unterschrift nicht anwesend bin, wird die Sendung unkompliziert in der nächsten Filiale des Konzerns – keine 200 m von meinem Wohnort entfernt – zur Abholung hinterlegt. That’s it.

Ganz anders bei der sogenannten Konkurrenz: Ein Paket aus Frankreich versuchte der UPS-Bote während meiner Abwesenheit letzte Woche zweimal erfolglos zu liefern. Die Möglichkeit, unkompliziert übers Internet Liefertermin oder -adresse zu ändern, funktioniert bei dieser Firma eigentlich nie. Habs das ganze Wochenende über probiert. Am Sonntag stand dann auf der Status-Seite plötzlich etwas von einer geplanten Lieferung für heute Dienstag. Super, dann konnte ich am Montag über meinen Tag verfügen und auswärts arbeiten. Nur dumm, war am Abend wieder eine «Heute haben wir versucht, eine Sendung bei Ihnen zuzustellen»-Meldung im Briefkasten. Amateure!

Heute solls nun definitiv klappen. Mit dem allerletzten Zustellversuch. Ansonsten wird die Sendung wieder an den Absender zurückgeschickt. Oder kann noch während maximal fünf Tagen in Arlesheim abgeholt werden. Wo immer das sein mag. Das heisst also: Keine laute Musik, damit das Klingeln sicher nicht überhört werden kann. Nichts trinken, sonst kommt der Bote garantiert während der WC-Sitzung. Keine Telefonate. Nichts einkaufen gehen. Und und und. Elektronische Fussfessel, anyone?

besser als Arbeit

Lohnt sich absolut, gerade in einer superhektischen und verplanten Woche. Arbeiten kann man nachts. Und der Schlaf wird ohnehin generell überbewertet.

unendliche Weiten

Als Kind war ich ja immer schon fasziniert an Planetenwegen, die es da und dort in die Landschaft gestellt zu erwandern gab. Beim Startpunkt hing da irgendwo eine sitzballgrosse Sonne; entlang des Weges waren dann massstabgetreu in immer grösser werdenden Abständen die Planeten als kleine Stecknadelköpfe auf Holzstelen gepinnt. Über den Jupiter hinaus kamen wir bei den Wanderungen wohl kaum jemals, das Sonnensystem ist ja dermassen gross.

Umso schöner, gibts unser Sonnensystem jetzt kompakt in Buchform zu kaufen: In zwölf Bänden à je 500 Seiten ist alles von der Sonne bis zum Pluto zu finden. Im Massstab eine Million Kilometer pro Buchseite. Das ergibt haufenweise dunkelschwarze Seiten. Gibt ja nicht massig viel Sehenswertes in unserem Sonnensystem.

Haben will! Ein sooo schönes Werk!