radlos

In vergangenen Jahren gehörte es beinahe schon zum guten Ton, mindestens einmal die Saison dem Hausberg per Bike zu Leibe zu rücken. Heuer war es wieder einmal an der Zeit, die Tour per pedes anzugehen. Es war ein heisser Tag versprochen und ich ohnehin schon wach: Also flugs um 6 den Zug nach Alpnachstad genommen und dort beim Loswandern dem wunderschönen Morgen begegnet:

frühmorgens, wenn alles noch in Ordnung ist

Das erste Streckenstück verläuft mehrheitlich im Wald. Erster Wanderer des Tages und Herbst bedeutet dann also, sich dauernd die Spinnweben aus dem Gesicht zu streichen. Ausser ein paar Exemplaren Rotwild hat mich zum Glück niemand wild gestikulierend durchs spinnenumwobene Gehölz streifen sehen. Bei Ämsigen und nach den ersten 900 Höhenmetern war dann zum Glück langsam die Waldgrenze erreicht. Dafür war jetzt natürlich reichlich Sonnenschein angesagt. Habe ich das mit dem heissen Tag schon erwähnt?

Ziel in Sicht

Erstaunlich schnell schon kam hinter dem Esel das Etappenziel in Sicht, und schliesslich galt nur noch, ab Chilchsteine die steile Halde hochzuklettern. Knapp vor den ersten Bahn-Touristen oben, war der Pilatus fast ein intimes Privaterlebnis. Hurtig in der Bar mit der schönsten Aussicht einen feinen Espresso bestellt und die leeren Energiespeicher aufgeladen. Als chinesisch und englisch zu dominieren begannen, konnte ich bereits gestärkt mit dem steilen Abstieg in Richtung Klimsenhorn starten.

einsame Kapelle

Die idyllische Kapelle im Niemandsland auf dem kurzen Grat lädt zum Entscheiden: links oder rechts um das Horn in Richtung Fräkmüntegg? Heute ging es rechts durchs Geröll im Nauen und die Felsen im Gsäss, wo regelmässig auch die Hände gefordert sind. Im Gegensatz zum Aufstieg ab Alpnachstad war ich hier mit dem Tempo wieder ganz im Rahmen der Zeitvorgaben des Schweizer Wanderwegnetzes.

Ab der Fräkmünt nahm ich schliesslich die gelenkschonende Gondelbahn nach Kriens und war so perfekt getimt aufs Mittagessen wieder daheim. Luxusproblem: Was fängt man mit einem ganzen unendlich lange scheinenden Nachmittag bei perfektem Sommerwetter an?

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